Selbst ohne Wasserkraft stammen weit über 100% des Eigenbedarfs an Strom im Landkreis aus alternativen Energiequellen – insbesondere PV-Anlagen liefern hierfür die Energie. Landrat Fahmüller sieht daher auch bei Ökostrom die „Vorreiterrolle des Landkreises in Sachen Innovation“ erfüllt.
Im Rahmen der Energiewende wird seit vielen Jahren immer wieder auch im Landkreis darüber gesprochen, auf welche Weise noch mehr Ökostrom produziert und genutzt werden kann. Auch in den Kreisgremien waren dabei insbesondere die PV-Anlagen, auch auf Dächern von kreiseigenen Einrichtungen, ein viel diskutiertes Thema.
Das neue, jährlich veröffentlichte Energiemonitoring des Landratsamts zeigt nun eindrucksvoll, wie gut der Landkreis beim Thema Ökostrom dasteht: Rottal-Inn ist die klare Nummer 1 bei der Erzeugung von Ökostrom in ganz Bayern. Im Verhältnis zum Eigenverbrauch des Landkreises beträgt die Ökostrom-Quote mit einer Produktion von 1.093.889 MWh stolze 261%. Es wird also 2,61 Mal so viel Ökostrom produziert, wie der Landkreis selbst insgesamt Strom verbraucht – weit mehr als das Doppelte. „Damit ist Rottal-Inn nach Berechnung des Energieatlas Bayern Spitzenreiter unter allen Landkreisen in ganz Bayern“, sagt Landrat Michael Fahmüller. „Das ist eine mehr eindrucksvolle Entwicklung, mit der der Landkreis auch beim Thema alternative Energien einmal mehr seiner Vorreiterrolle in Sachen Innovation gerecht wird und auch für den steigenden Strombedarf durch die E-Mobilität sehr gut gerüstet ist.“
Und das liegt, wie das neue Energiemonitoring zeigt, nicht nur an der Wasserkrafterzeugung in den beiden Wasserkraftwerken am Inn, wie dies immer wieder einmal im Rahmen der öffentlichen und politischen Diskussionen behauptet wird: Rechnet man die Wasserkraft – die alleine mehr als den gesamten Bedarf des Landkreises deckt - heraus, so liegt die Ökostromquote immer noch bei klar über 150%. Es wird also selbst ohne die Wasserkraft immer noch das eineinhalbfache von dem, was der Landkreis insgesamt an Strom verbraucht, an Ökostrom erzeugt. Der Hauptgrund hierfür sind PV-Anlagen!
Im Rahmen des Projekts „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ erstellt das Regionalmanagement am Landratsamt Rottal-Inn jährlich eine Zusammenstellung von aktuell verfügbaren Strom- und Wärmedaten für alle Gemeinden im Landkreis Rottal-Inn. Dabei bilden die Daten vom Energieatlas Bayern zum Stand 31.12.2020 bei Strom und zum Stand 31.12.2017 beim Sektor Wärme die Grundlage. Der Energieatlas Bayern wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie unter www.energieatlas.bayern.de bereitgestellt.
Den größten Sprung machte hierbei der Bereich Photovoltaik-Anlagen auf Freiflächen. Hier stieg die Stromerzeugung im Vergleich zum Jahr 2019 um 28,5%.
Gerade auch auf landkreiseigenen Gebäuden befinden sich viele PV-Anlagen, unter anderem auf den meisten Schulen, aber auch auf Verwaltungsgebäuden. In Planung sind derzeit Anlagen auf dem neuen Bauhof, der Zulassungsstelle, der neuen Berufsschule und der neuen Betty-Greif-Schule in Simbach. Wichtig, so Landrat Fahmüller, sei es dabei aber vor allem, nicht einfach „blind“ und pauschal auf jedes Dach eine Anlage zu bauen, sondern dort, wo eine Analyse zeigt, dass die Installation wirtschaftlich sinnvoll sei. Fahmüller: „Wir haben im Landkreis nicht nur eine immens hohe Produktion an Ökostrom, wir haben auch einen sehr sinnvollen Mix aus Energiequellen. Denn neben den PV-Anlagen liefern vor allem die Wasserkraft, aber auch Biogas-Anlagen zusammen mehr als genug Strom zur Abdeckung des gesamten Energiebedarfs im Landkreis – und diese Quellen sind wetter- und tageszeitunabhängig, weswegen der Landkreis de facto energieautark ist. Das ist schon eine stolze Leistung.“
Die Übersicht über die Ergebnisse der Auswertung finden Sie auf der Landkreishomepage unter www.rottal-inn.de/umwelt-natur/energie-klimaschutz/ bzw. hier: