Die große Nachfrage nach dem 9-Euro-Ticket hat es bewiesen: Mit einfachen und günstigen Angeboten lassen sich selbst passionierte Autofahrer dazu bewegen, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zumindest auszuprobieren. Nicht umsonst hat sich die Staatsregierung auch die Schaffung leistungsfähiger Verkehrs- und Tarifverbünde aus Bus und Bahn in ganz Bayern auf die Fahnen geschrieben.
Niederbayern ist auf der Verbundlandkarte noch ein weitgehend weißer Fleck, aber inzwischen sind in allen Landkreisen und kreisfreien Städten Untersuchungen zur Integration in einen bestehenden oder neuen Verbund angelaufen. Das flächenmäßig größte Projekt ist hier die Grundlagenstudie „Donau-Wald“, an der sich die Landkreise Deggendorf, Dingolfing-Landau, Freyung-Grafenau, Passau, Regen, Rottal-Inn und die Stadt Passau als ÖPNV-Aufgabenträger beteiligen. Die Regierung wickelt die staatliche Förderung ab, die bei einem Fördersatz von fast 89 % beinahe 4 Millionen Euro beträgt.
Die Auftaktsitzung des Lenkungskreises für die Verbundstudie fand am 19. September 2022 bei der Regierung von Niederbayern in Landshut statt. Im Beisein von Vertretern aller beteiligten Kommunen, des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr, der Bayerischen Eisenbahngesellschaft und der Regierung stellten die beauftragten Gutachter erste Ausgangsdaten für die Untersuchung vor und erläuterten mögliche Vorteile der Verbundgründung für die Region und die Fahrgäste.
In den nächsten Monaten werden die Gutachter mit den Kommunen den vom Freistaat vorgegebenen Fragenkatalog abarbeiten, um eine Aussage zur verkehrlichen Sinnhaftigkeit des Projekts im Untersuchungsraum treffen zu können. Auf dieser Basis können dann die Landkreis- und Stadtgremien voraussichtlich Mitte 2023 über den Eintritt in die zweite Phase der Studie entscheiden. Diese widmet sich der Frage, wie eine Verbundgründung wirtschaftlich sinnvoll umgesetzt werden kann, was Organisation und Tarifgestaltung betrifft.