Den Bundesverdienstorden hat Staatsminister Bernd Sibler gemeinsam mit Landrat Michael Fahmüller im Landratsamt an Elfriede Hofer aus Kirchdorf am Inn verliehen. Im Beisein von Landtagsabgeordnetem Martin Wagle, Kirchdorfs Bürgermeister Johann Springer sowie Anneliese Hutterer, die Hofer für den Verdienstorden vorgeschlagen hatte, überreichte der Minister Elfriede und Ihrem Ehemann Franz Hofer die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Sie bekommt diese Ehrung dafür, dass sie ihren Sohn Franz Josef seit dessen Geburt 49 Jahre lang selbst rund um die Uhr gepflegt hat und ihm so ein so normales Leben, wie unter den gegebenen Umständen möglich, in seiner gewohnten häuslichen Umgebung ermöglicht hat. Franz Josef war seit seiner Geburt im Jahre 1969 auf vollumfängliche Hilfe angewiesen.
„Als ich die Anregung erhalten habe, dachte ich nur: Wie groß kann Mutterliebe sein?“, sagte Landrat Michael Fahmüller in seiner Laudatio. Gerade in einer Welt, in der viele Menschen nur noch sich und ihren eigenen Vorteil, ihre eigene Bequemlichkeit im Auge haben sind es „Menschen wie Sie, liebe Frau Hofer, lieber Herr Hofer, die unserer Gesellschaft ein menschliches Gesicht geben, die uns zeigen, was wirklich wichtig sein kann im Leben“, so der Landrat. „Sie haben die Auszeichnung, die Sie heute erhalten, mehr als verdient und ich erlaube mir, hier auch Ihren Mann mit einzuschließen. Verdient haben Sie aber vor allem unseren Respekt, unsere Anerkennung und unsere Bewunderung für Ihre große Leistung.“
Bernd Sibler, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, sagte bei der Übergabe:
„Als Außenstehender lässt sich die Leistung, die Frau Elfriede Hofer beinahe fünf Jahrzehnte lang vollkommen selbstlos im Privaten erbracht hat, kaum ermessen. Mit aufopferungsvoller Hingabe hat sie ihrem von Geburt an behinderten Sohn über 49 Jahre lang ein Leben in vertrauter häuslicher Umgebung ermöglicht. Diese völlig uneigennützige Pflegeleistung macht Frau Hofer zu einem Vorbild der Mutterliebe, ja der Menschlichkeit im Allgemeinen. Es steht für mich außer Zweifel, dass ihr beispielloses Wirken höchste Wertschätzung und große öffentliche Anerkennung verdient, und deshalb ich freue mich sehr, dass Elfriede Hofer heute mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet wird.“
Martin Wagle MdL würdigte die Leistung der Hofers und deren mutige Entscheidung, die eigenen Bedürfnisse im Leben aus Liebe zu ihrem Sohn zurückzustellen. Er bezeichnete dies als Vorbild für unsere Gesellschaft. Auch Kirchdorfs Bürgermeister Springer dankte den Hofers herzlich für diese Lebensleistung.
Elfriede Hofer selbst dankte für die Auszeichnung, stellte aber gleichzeitig klar: „All das kann nur funktionieren, wenn die gesamte Familie zusammen hilft.“