Der Kulturbeauftragte des Landkreises Dr. Ludger Drost und die Kultur- und Tourismusbeauftragte der Stadt Eggenfelden, Andrea Gräfin von Lösch trafen sich kürzlich zum Austausch rund um das neue Gotikportal des Landkreises in Gern. Der Gotische Kasten, einst der wirtschaftliche Mittelpunkt der Hofmarksherrschaft und heute im Besitz der Stadt, war vor wenigen Wochen Schauplatz, als die neue Onlineplattform der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Unter www.gotikportal.de finden Interessierte seither Bilder, interessante Texte und weitere Infos rund um die gotischen Bauwerke im gesamten Landkreis Rottal-Inn. „Und das sind so einige, mehr als 250 gotische Kirchen, Kapellen und Bauwerke gibt es nämlich in unserem Landkreis zu sehen“, weiß Dr. Ludger Drost. „Manche von ihnen sind leider nicht der Öffentlichkeit zugänglich. Durch das Gotikportal gibt es aber jetzt die Möglichkeit, auch solche Bauwerke mittels Bildern und Texten der Öffentlichkeit näher zu bringen", so der Kulturbeauftragte des Landkreises weiter.
Die Hofmark in Gern ist ein nennenswertes und beeindruckendes gotisches Gebäudeensemble, das auch dank dem Einsatz von Andrea und Thomas Gräfin und Graf von Lösch heute noch in hervorragendem Zustand ist. Dazu zählt unter anderem der Gotische Kasten, die Georgskirche, das Hofrichterhaus, der Unterwirt und Oberwirt, der Roßstall, die Brauerei und Mälzerei sowie weitere Bauten. Die früher im Eigentum der Grafen befindlichen Gebäude haben sie nach und nach verkauft oder in Erbpacht übergeben. So war es möglich, sie zu renovieren und einer neuen Nutzung zuzuführen. Die Stadt richtete hier Musikschule, Kulturräume und ein „Regiolab“ ein. Andrea Gräfin von Lösch freut sich über die neuen Besucher in der Hofmark. Sie möchte aber auch, dass diese sich über die historischen Zusammenhänge und die frühere Funktion der Bauwerke informieren können. So initiierte sie die Zusammenarbeit mit dem neuen Gotikportal des Landkreises. Und so finden sich in einem ersten Schritt an den historischen Gebäuden in Gern QR-Code-Schilder, die die Besucher über ihr Smartphone auf die gesuchten Informationen im Gotikportal leiten. Darüber hinaus gibt es einen Themenschwerpunkt zur Hofmark auf dem Gotikportal.
An einem schweren, altertümlichen Tor nahe der Hofmarksverwaltung befindet sich zum Beispiel einer der 163 QR-Codes, die die gotischen Bauten im Landkreis nun kennzeichnen. Andrea Gräfin von Lösch hat ihn schon ausprobiert: „Ein tolles Angebot, das Schulen, Urlaubsgäste wie auch Einheimische gleichermaßen nutzen können, ist mit dem Gotikportal entstanden“, pflichtet sie dem Kulturbeauftragten bei. Im Anschluss nimmt sie und ihr Mann Thomas Graf von Lösch, Dr. Ludger Drost mit auf einen Rundgang durch das Areal, das sich hinter dem schweren Tor verbirgt. Hier versteckt sich eine kleine parkähnliche Anlage, die das Geburtshaus des Grafen von Lösch, errichtet auf dem Kellerberg – einem vor Jahrhunderten künstlich aufgeschütteten Burghügel, den ein breiter Wassergraben umgibt – beherbergt.
Interessierte finden ab sofort unter www.gotikportal.de zahlreiche Infos, Texte und Bilder zu den gotischen Bauwerken im Landkreis.
Auf dem Bild: Der Kulturbeauftragte des Landkreises, Dr. Ludger Drost mit Eggenfeldens Kulturbeauftragter, Andrea Gräfin von Lösch und Thomas Graf von Lösch beim gemeinsamen Treffen an der Hofmarksverwaltung