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Landratsamt Rottal-Inn organisiert Tagesworkshop für pädagogisches Personal in Kitas

Turbulente Zeiten herrschen seit den letzten Jahren in den Kindertageseinrichtungen im Landkreis Rottal-Inn. Nicht nur, dass nahezu sämtliche Häuser aufgrund des nachgefragten Mehrbedarfs an Plätzen an ihre Kapazitätsgrenzen gelangen und gemeinsam mit ihren Trägern, den Kommunen und dem Landratsamt am Planen von möglichen Erweiterungsbauten sind – auch die Wichtigkeit einer guten und verlässlichen Kinderbetreuung wurde nicht zuletzt in der Corona-Zeit und wird auch aktuell wieder aufgrund des herrschenden Mangels an pädagogischem Personal sehr eindringlich vor Augen geführt.

Aus diesen Gründen entschied sich der Landkreis Rottal-Inn, alle interessierten Beschäftigten der Kindertageseinrichtungen zu einem pädagogischen Fachtag in die Aula des Gymnasiums Eggenfelden einzuladen und Wissenswertes zu pädagogischen Themen, aber auch zur Selbstfürsorge zur Verfügung zu stellen. Rund 120 Fachkräfte sind dieser Einladung unter dem Titel „Beziehung als Basis – gemeinsam in turbulenten Zeiten“ gefolgt und nahmen teil. Als Referenten konnten hochkarätige Experten auf dem Feld der Beziehungsarbeit mit Kindern gewonnen werden.

Nach der Begrüßung und den anerkennenden Worten für die hervorragende tägliche Arbeit der Teilnehmenden durch den Leiter des Amtes für Jugend und Familie, Manfred Weindl, gab sogleich Sabine Herrle als Marte Meo Supervisorin Einblicke in die Entwicklungs- und Unterstützungsmöglichkeit durch die Anwendung von Videofeedback. Dabei zeigte sie kurze Filmsequenzen, die die Teilnehmenden zusehends berührten und machte deutlich, wie wichtig Beziehung und Verbindung für Kinder ist. Mathias Voelchert, Autor und Mitbegründer von familylab, machte auf die derzeitige Lage im frühkindlichen Bildungssystem und die damit verbundenen Herausforderungen aufmerksam und wie wichtig es daher ist, sich selbst zu stärken.

Dr. Eliane Retz, Autorin und Pädagogin, erklärte den Teilnehmenden die entwicklungspsychologischen Hintergründe in kindlichen Verhaltensweisen. Besonders ging sie auf schwierige Verhaltenssituationen von Kindern und den damit oftmals verbundenen emotionalen Fehlsteuerungen ein. Sie machte deutlich, dass Kinder gerade in solchen Situationen eine erwachsene Bildungsperson benötigen.

Am Nachmittag standen für die pädagogischen Fachkräfte dann sieben verschiedene Workshops zur Auswahl. „Für viele die Qual der Wahl, welches spannende Thema sie vertiefen wollen“ resümiert Elisabeth Anzeneder, Pädagogische Qualitätsbegleitung im Landkreis, hierzu. Der pädagogische Fachtag wurde von ihr gemeinsam mit Doris Buchner, Fachberatung für Kindertageseinrichtungen im Landkreis, organisiert und moderiert.

Zum Thema „Aus Erziehung wird Beziehung“ referierte Mathias Voelchert, ein weiterer Workshop, den Dr. Eliane Retz leitete, beschäftigte sich damit, bestimmte Verhaltensmuster von Kindern aufgrund neurobiologischer Fakten zu verstehen. Den Workshop „Das goldene Geschenk – gelingende Beziehungen“ leitete Sabine Herrle. Die Workshops „Eigene Grenzen setzten“ und „Mit gutem Gewissen nein sagen“ wurden von Susanne Anzeneder, Dipl. Pädagogin, und Julia Stoch, Dipl. Psychologin abgehalten. Christine Luginger, ebenfalls Pädagogin, zeigte in ihrem Workshop auf, wie heilsame Beziehungen entstehen. Dem Thema „Bedürfnisorientierte Begleitung in der Frühförderung“ widmete sich der Workshop von Christine Dornberger-Uttendorfer, Dipl. Sozialpädagogin an der Frühförderstelle.

Am Ende des Fachtags konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Kindertageseinrichtungen viele neue Informationen und Handlungsansätze für das tägliche Arbeiten mit in ihre Einrichtungen nehmen.

Auf dem Bild: v.l.: Doris Buchner, Mathias Voelchert, Elisabeth Anzeneder, Susanne Anzeneder, Christine Dornberger-Uttendorfer, Julia Stoch, Sabine Herrle, Dr. Eliane Retz, Christine Luginger