06.06.2024 - Hat der Wiedehopf auch in Rottal-Inn ein Zuhause?

Untere Naturschutzbehörde initiiert Projekt um Nistplatzangebot zu erhöhen

 

 

Der Wiedehopf galt in Bayern viele Jahre als weitgehend verschwunden. Seit 2005 ist er wieder als Brutvogel in Bayern zu finden. In den Nachbarlandkreisen kam es in den vergangenen Jahren sogar zur erfolgreichen Brut. Im Landkreis Rottal-Inn verzeichnete man den letzten Brutversuch des auffälligen Vogels im Jahr 1983. Um herauszufinden, ob der Wiedehopf auch in unserem Landkreis wieder heimisch ist und brütet, initiiert die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes unter anderem ein Nistkastenprojekt. „Mit diesem Projekt soll das Nistplatzangebot für den Wiedehopf erhöht und damit das Brutverhalten und die Population gefördert werden“, weiß Florian Marchner vom Fachbereich Naturschutz am Landratsamt. „In geeigneten Gebieten stellen wir für interessierte Grundeigentümer und Bewirtschafter Nistkästen zur Anbringung zur Verfügung. Interessenten können gerne Kontakt mit uns aufnehmen“, so Marchner weiter.

 

Der Wiedehopf lebt in offenen, kleinteiligen, warmen und trockenen Landschaften mit ausreichendem Insektenbestand. Besonders wohl fühlt er sich in der Nähe von naturnahen Weideflächen und artenreichen Mähwiesen. Als Höhlenbrüter bevorzugt der Wiedehopf alte Streuobstwiesen, trockene Kiefernwälder, Steinhaufen, Erdspalten und Höhlenbäume. In baumarmen Gebieten findet der Wiedehopf in Brutmöglichkeiten in Viehställen, Scheunen, Mauern und Nistkästen.

Das Nahrungsspektrum des Wiedehopfes umfasst vor allem Großinsekten, wie (Maulwurfs-) Grillen, Käfer und Engerlinge.

 

 

Die Untere Naturschutzbehörde Rottal-Inn bittet Bevölkerung um Mithilfe

 

„Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt, um die Artenvielfalt in unserer Region zu fördern und zu erhalten. Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger, uns bei dieser Initiative zu unterstützen und Sichtungen zu melden“, so Landrat Michael Fahmüller über das Nistkastenprojekt.

 

 

Wer in der Zeit von Anfang Mai bis Mitte Juli einen oder mehrere Wiedehopfe sieht oder einen Brutstandort vermutet, wird gebeten dies der Unteren Naturschutzbehörde Rottal-Inn per E-Mail an fachlicher.naturschutz@rottal-inn.de oder telefonisch unter 08561 20 341 mitzuteilen. Interessierte Grundeigentümer und Bewirtschafter, die gerne einen Nistkasten anbringen möchten, können sich ebenfalls an die Untere Naturschutzbehörde wenden.

 

 

Der auffällige Wiedehopf ist unverwechselbar. Sein dunkler Schnabel ist bis zu sechs Zentimeter lang. Kopf, Nacken und Hals sind wie seine Scheitelfedern orange-braun gefärbt. Die Spitzen der Scheitelfedern sind schwarz. Der Rücken und die breiten Flügel sind schwarz-weiß gebändert, die Schwanzfedern schwarz. Bei Erregung richtet er seine Haube auf. Der Balzruf des Männchens ist ein dreisilbiges „upupup.

 

 

Auf dem Bild: Landrat Michael Fahmüller und Florian Marchner aus dem Fachbereich Naturschutz am Landratsamt freuen sich über die fertigen Wiedehopf-Nistkästen.