Der Wonnemonat Mai ist auch der Monat der blühenden Wiesen und daher der ideale Zeitpunkt, den Entwicklungsstand der im Herbst 2019 angelegten Dorf- und Schulwiesen in der Gemeinde Kirchdorf a. Inn zu begutachten. Mit ihnen setzt die Gemeinde ihre insektenfreundliche Gemeindeentwicklung vorbildlich um. Dies konnte das Dorfwiesenteam Kirchdorf a. Inn, bestehend aus Geschäftsleiter Matthias Übel, Bauamtsmitarbeiter Siegfried Edmüller, Bauhofmitarbeiter Benjamin Pachmann sowie Landschaftsarchitektin Dorothee Hartmann aus Neuburg a. Inn als Projektbeauftragte deutlich sehen.
Auf den Wiesen an der Waldstraße und am Kirchenweg musste die Gemeinde keinen Aufwand betreiben,- im Gegenteil. Diese Wiesen waren unerkannt bereits sehr blumenreich und der Bauhof musste sie nur durch eine Reduzierung der Mahdgänge blühen lassen, was sogar eine Arbeitsersparnis bedeutet. An der Hopfenstraße, der Grafen-von Berchem-Straße, am Akazienweg und an der Schule blühten auf den Wiesen im 1. Jahr nach der Ansaat mit heimischem Regiosaatgut und Pflanzung von Wiesenstauden Margarite, Schafgarbe und Kuckuckslichtnelke; andere Arten wie Königskerze, Wegwarte, Natternkopf, Hornklee, Glockenblumen u.a. sind gekeimt und versprechen eine bunte Wiese. Auf den Blüten tummelten sich zudem etliche Hauhechel-Bläulinge, Honig- und Wildbienen und Hummeln. Dies ist auch den Anwohnern und Kindern der Hopfenstraße sowie den Schulkindern zu verdanken, die sich bei der Bepflanzung und Ansaat kräftig engagiert hatten.
Artenreiche Wiesen entwickeln heißt Geduld haben, denn im ersten Jahr nach Anlage sind naturgemäß noch größere Lücken vorhanden. Die vielen Keimlinge und Rosetten zeigen jedoch, dass eine artenreiche Wiesenentwicklung auf gutem Wege ist. Gemäht werden die artenreichen Wiesen durch den engagierten Bauhof der Gemeinde und zwar im Sinne der traditionellen Wiesenpflege nur 2 mal im Jahr. Damit finden Insekten längere Zeit einen gedeckten Blütentisch vor und die Blumen können aussamen.
An allen Wiesen sind Dorfwiesenschilder aufgestellt, die über die Ziele des Landkreis-Projektes informieren und zum Eintauchen in die Wiesenblüten einladen. Schließlich sollen sie den Bürgern und insbesondere den Kindern Freude bereiten. Pflücken ist erlaubt. An der Grund- und Mittelschule ergänzen die Wiesen zudem bestens den Heimat- und Sachkundeunterricht. Dies ist ein besonderes Anliegen der Unteren Naturschutzbehörde Rottal-Inn, die das Dorfwiesenprojekt 2012 ins Leben gerufen hat und bei der Umsetzung durch den Landschaftspflegeverband e.V. Rottal-Inn unterstützt wird. Finanziell wird das Projekt vom Landkreis Rottal-Inn getragen.
Bild: Dorfwiesenteam bestehend aus Geschäftsleiter Matthias Übel (l.), Bauamtsmitarbeiter Siegfried Edmüller (r.) und Bauhofmitarbeiter Benjamin Pachmann (m) ---- auf der Dorfwiese an der Hopfenstraße. (Foto: D. Hartmann)