„Die Gesundheitsregionplus Rottal-Inn ist auf einem guten Weg“, sagt Verena Weigl. Sie ist seit März dieses Jahres Geschäftsführerin der Gesundheitsregionplus Rottal-Inn, einer Förderinitiative des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege, die seit nunmehr 3 Jahren in der Kreisentwicklung des Landratsamtes angesiedelt ist. Weigl resümiert das bisher Erreichte: „In den vergangenen Jahren wurde ein stabiles Netzwerk errichtet, in dem Fachleute aus verschiedenen Bereichen für die Zusammenarbeit gewonnen werden konnten. In den verschiedenen Arbeitskreisen wurden viele Aktionen in den drei Haupthandlungsfeldern – Gesundheitsförderung und Prävention, Gesundheitsversorgung und Pflege – durchgeführt.“ Im Bereich „Gesundheitsförderung und Prävention“ war eines davon beispielsweise das Projekt „Superkids“: Dieses Präventionsprojekt des Arbeitskreises Psychische Kindergesundheit wurde im letzten Jahr von einer international besetzten Fachjury bei der Internationalen Bodenseekonferenz ausgezeichnet.
„Die Gesundheitsregionplus ist schon deshalb enorm wichtig für die Region, weil sie Themen bearbeitet, die unseren Bürgerinnen und Bürgern besonders am Herzen liegen – beispielsweise der zunehmende Mangel an Hausärzten“, sagt Landrat Michael Fahmüller. „Der Ansatz, in Form einer Kooperation von Experten daran zu arbeiten, die Attraktivität des Landkreises Rottal-Inn für angehende Hausärzte zu stärken, ist ein gewichtiger Beitrag zur Bewältigung des Ärztemangels, den wir als Landkreis aus eigener Kraft heraus leisten können.“ Gemeint ist der 2022 gegründete Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin, in dem sich in der Region niedergelassene Weiterbilder und Kliniken zusammenschließen, um jungen Ärzten eine komplette Weiterbildung in strukturierter Form zu bieten.
„Auch die Information unserer Bürgerinnen und Bürger über Gesundheitsthemen ist ein wichtiger Aspekt“, ergänzt Verena Weigl. Zu diesem Zweck wurde das Bürgerinfoportal errichtet, auf dem es neben Infos zu den genannten Schwerpunktthemen auch geographisch eingeordnete Übersichten, beispielsweise zu Haus- und Fachärzten, Apotheken, Hebammen oder auch den Standorten von automatisierten externen Defibrillatoren, gibt.
Das Jahr 2024 steht für die Gesundheitsregionen unter dem Schwerpunktthema „Frauengesundheit“. Hierzu wird es im Herbst noch einen Aktionstag geben. Für die kommende Zeit wird es, so Weigl, vor allem darum gehen, die bestehenden Netzwerke zu verfestigen, zu reaktivieren und auszubauen. Dabei sollen möglichst viele Kontakte geknüpft werden. Am Beispiel „Ärzteversorgung“: „Hier ist angedacht, dass wir mit Jugendlichen, die mit dem Gedanken spielen, Arzt zu werden, schon zu Schulzeiten in Kontakt kommen und mit ihnen beispielsweise Möglichkeiten erörtern, ohne Numerus Clausus Medizin zu studieren oder Optionen für finanzielle Förderungen aufzeigen. Dieser Kontakt soll während des Studiums aufrechterhalten werden, und wenn die Bereitschaft da ist, sich später im Heimatlandkreis als Arzt anzusiedeln, wollen wir dieses Vorhaben nach Kräften unterstützen.“
Auch für Anregungen und Ideen aus der Bevölkerung ist die Gesundheitsregionplus Rottal-Inn jederzeit offen – Kontakt: gesundheitsregion@rottal-inn.de.
BU:In einem ausführlichen Gespräch erörterten Landrat Michael Fahmüller, Abteilungsleiter Maximilian Miller, die neue Geschäftsführerin der Gesundheitsregionplus Rottal-Inn, Verena Weigl, und Sachgebietsleiter Kreisentwicklung Martin Hofbauer (v.l.) Chancen und anstehende Herausforderungen rund um das Thema Gesundheit im Landkreis Rottal-Inn.