Im Zeitraum von März bis April 2022 führte die Kommunale Jugendarbeit, kurz KoJa, des Landkreises Rottal-Inn erstmalig eine Online-Befragung zur Jugendarbeit in den Vereinen, Verbänden und Jugendorganisationen durch.
„Mit dieser Befragung wollten wir ein umfassendes Bild über die Vereins-Jugendarbeit erhalten und herausfinden, wie die Vereine zukünftig besser unterstützt werden können“, erklärt Renate Harlander, Kommunale Jugendpflegerin. An der Befragung nahmen 245 Personen aus Vereinen aus allen Gemeinden des Landkreises teil, wobei den größten Anteil Vertreter aus dem Sportbereich ausmachten, gefolgt von Hilfsorganisationen sowie kirchlichen und anderen religiösen Jugendgruppen.
Der Fragebogen enthielt daher u. a. Fragen zur Umsetzung der Jugendarbeit im Verein, zur Qualifikation und Fortbildung von Jugendleitern, zur Ausstattung der Jugendarbeit und zum Thema Nachwuchsgewinnung.
Wie die Auswertung nun zeigte, bieten 71 Teilnehmende regelmäßig einmal pro Woche verbindliche Angebote wie Gruppenstunden an. 47 Personen gaben an, dass sie dies sogar mehrmals pro Woche tun. Erfreulich zu sehen ist auch die Zahl der Jugendleiter: Bei 130 Personen gibt es zwei bis fünf Jugendleiter im Verein, in 57 Fällen gibt es lediglich einen Jugendleiter pro Verein. Auch Fortbildungen hat die große Mehrheit gemacht, v.a. im Bereich der Fachinhalte für den eigenen Vereinszweck sowie im Bereich „Erste-Hilfe“. Wie die Ergebnisse außerdem zeigten, sind v. a. Fortbildungen im Bereich finanzielle Förderung/ Sponsorenakquise, Versicherungsschutz, Spiele in der Jugendarbeit und Haftung/Aufsichtspflicht gewünscht. Auffällig war, dass viele neben ihrer Zeit auch noch andere Ressourcen für die Arbeit einsetzen, etwa Fahrtkosten, Materialkosten oder Aufwendungen für Fortbildungen. Als Anerkennungsformen werden dabei vor allem das positive Feedback durch die Kinder, Jugendlichen und deren Eltern sowie das Lob von Verantwortlichen der Gemeinde als sehr wichtig betrachtet. An vierter Stelle wurde hier die Aufwandsentschädigung z. B. im Rahmen einer Übungsleiterpauschale genannt. Es zeigte sich auch, dass in den Vereinen vor allem über die Homepages, über die sozialen Medien wie Facebook und über externe Veranstaltungen, z. B. Tag der offenen Tür für neue Mitglieder und neue Angebote geworben wird. Bei der Frage nach künftigen Herausforderungen gaben die Teilnehmenden an, dass sie Schwierigkeiten sehen beim Gewinnen und Halten von Mitgliedern sowie bei der Besetzung wichtiger Positionen.
Im Juli erfolgt nun eine Auswertung der Ergebnisse durch eine Planungsgruppe, in der Personen aus der Kommunalpolitik wie z. B. Kreisräte, Bürgermeister, Jugendbeauftragte, Fachpersonal aus der Jugendarbeit und Jugendliche vertreten sind. „Ziel ist es, aus den Schlussfolgerungen dieser Auswertung konkrete Ideen und Unterstützungsmöglichkeiten für die Vereine zu entwickeln und letztendlich auch umzusetzen“, betont Isabella Maier, Kommunale Jugendpflegerin des Landkreises.
„Abschließend möchten wir uns für die rege Teilnahme an der Jugendleiterbefragung bedanken und freuen uns über das aufschlussreiche Feedback“, so Harlander und Maier einstimmig.
Die Zusammenfassung aller Ergebnisse ist hier einzusehen.