Der Klimawandel ist omnipräsent und die Folgen davon sind für Mensch und Natur in gleichem Maße spürbar. Um der Bevölkerung die lokalen Auswirkungen des Klimawandels näherzubringen, hat das Regionalmanagement am Landratsamt Rottal-Inn erstmalig ein Klimadatenmonitoring für den Landkreis veröffentlicht.
Dieses ist Bestandteil des Projektes „Klimafolgeanpassung und erneuerbare Energieerzeugung“ in der Förderrichtlinie Landesentwicklung 2022-2024 des Regionalmanagements und in dessen Rahmen erarbeitet worden.
Das Monitoring veranschaulicht die Klimadaten aus dem Landkreis und stellt die Jahresmitteltemperatur, die Anzahl von heißen Tagen und Frosttagen sowie Jahresniederschläge und Grundwasserstände im zeitlichen Verlauf dar.
Der Deutsche Wetterdienst verfügt über zwei Messstationen im Landkreis Rottal-Inn, nämlich in Falkenberg und Simbach am Inn, die täglich Daten zu Temperaturen und Niederschlägen liefern. In Falkenberg sind diese tägliche Wetterdaten seit dem 01.07.1966, in Simbach am Inn seit 01.01.1981 verfügbar. Damit man die Daten beider Wetterstationen für die Auswertungen heranziehen kann, geben die einzelnen Auswertungen im Monitoring den Verlauf ab dem Jahr 1982 wieder. „Die Zeitspanne von rund 40 Jahren veranschaulicht sehr gut, wie sich die klimatische Situation vor Ort über die Jahrzehnte entwickelt hat“, betont Martin Hofbauer, Regionalmanager am Landratsamt Rottal-Inn.
Denn als Zeitspanne für Untersuchungen des Klimas empfiehlt die Weltorganisation für Meteorologie ohnehin mindestens 30 Jahre Datenverfügbarkeit, da man erst ab diesem Zeitraum von Klimadaten sprechen kann. Alles darunter seien Wetterdaten, wie auch Hofbauer erklärt. „Es geht bei Klimadaten also um langfristige Auswertungen.“
Betrachtet man nun die Auswertung der Jahresmitteltemperatur, also diejenige Temperatur, die im Laufe eines Jahres auftritt, so zeigt sich, dass diese über die letzten rund 40 Jahre hinweg angestiegen ist. Es wird also immer wärmer. Dies bestätigt auch der Blick auf die Auswertung „heiße Tage“. Von einem heißen Tag spricht man, wenn das Temperaturmaximum im Laufe des Tages über 30 Grad Celsius steigt. Auch diese Tage werden immer mehr, was bedeutet, dass die Sommer bei uns immer heißer werden. Gleichzeitig sinkt laut Klimadatenmonitoring der Jahresniederschlag. All diese Entwicklungen wirken sich natürlich auch auf uns sowie unsere Umwelt aus: es kommt zu höheren Belastungen für die menschliche Gesundheit, etwa Hitzeschlägen oder Herzkreislaufbeschwerden. Darüber hinaus treten vermehrt Dürreperioden auf, woraus Ernteausfälle und vermindertes Pflanzenwachstum resultieren.
Den ganzen Bericht zum Nachlesen finden Sie unter www.rottal-inn.de/umwelt-natur/energie-klimaschutz.
„Diese Klimadaten sollen in Verbindung mit den jährlich erhobenen Energiedaten betrachtet und interpretiert werden, um ein umfassendes und ganzheitliches Bild der Situation vor Ort gewinnen zu können“, so Martin Hofbauer, Regionalmanager am Landratsamt Rottal-Inn. Auch diese Auswertungen sind auf genannter Webseite abrufbar.
Und auch Landrat Michael Fahmüller betont die Relevanz dieses Monitorings: „Es ist unerlässlich, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Daher freut es mich, dass wir den Bürgerinnen und Bürgern mit diesem kompakten Monitoring nun diese wichtigen Infos an die Hand geben und die langfristige Entwicklung des Klimas vor Ort anschaulich und verständlich erläutern können.“