16.09.2019 - Faulbrut bei Bienen erfolgreich bekämpft

Landratsamt hebt Sperrbezirk in Roßbach auf

 

Eine gute Nachricht kann das Landratsamt Rottal-Inn bezüglich der Bienenseuche „Amerikanische Faulbrut“ (AFB) vermelden: Die Krankheit bei den Bienenvölkern im Bereich der Gemeinde Roßbach wurde erfolgreich bekämpft, der Sperrbezirk wieder aufgehoben.

 

Wegen des Auftretens der AFB im August letzten Jahres hatte das Landratsamt per Allgemeinverfügung einen Sperrbezirk in der Gemeinde Roßbach eingerichtet. Der Sperrbezirk umfasste die Ortschaften und Ortsteile Höglsberg, Hub bei Tabeckendorf, Öd bei Höglsberg, Tabeckendorf, Untered, Esterndorf bei Roßbach, Hölldobl bei Roßbach, Klessing bei Roßbach, Luderbach bei Roßbach, Mainberg bei Roßbach und Roßbach bei Eichendorf.

 

Mittlerweile wurden alle Bienenstände und Bienenvölker im Sperrbezirk von einem Amtstierarzt des Veterinäramtes und dem örtlichen Bienensachverständigen auf Amerikanische Faulbrut überprüft und beprobt. Nachdem die anzeigepflichtige Bienenkrankheit dort erfolgreich bekämpft und nachweislich getilgt wurde, konnten die Sperrmaßnahmen zum 12. September wieder aufgehoben werden.

 

Das Veterinäramt am Landratsamt Rottal-Inn weist erneut darauf hin, dass jede Bienenhaltung am Landwirtschaftsamt Pfarrkirchen (Tel. 08561 300 40) und der genaue Standort der Bienenstände am Landratsamt Rottal Inn unter der Tel. 08561 20 408, unter der Faxnummer 08561 – 2077 434 oder per Email unter veterinaeramt@rottal-inn.de gemeldet werden muss. Es geht hier um den Schutz der Bienenvölker, der im Interesse aller liegt. Bei Fragen zur Bienenhaltung ist auch der Bienensachverständige Michael Schiller des Landkreises zu erreichen unter 08728/9115995 oder 0171/2895224. Bei Verdacht auf amerikanische Faulbrut muss unverzüglich das Veterinäramt verständigt werden, da es sich um eine anzeigepflichtige Tierseuche handelt. Betroffene Imker bekommen außerdem eine Entschädigung durch die bayerische Tierseuchenkasse.

 

 

 

Hintergrundinformationen:

Bei der amerikanischen oder auch bösartigen Faulbrut handelt es sich um eine Brutkrankheit der Honigbienen, verursacht durch das Bakterium Paenibacillum larvae. Es ist eine Erkrankung der älteren Bienenbrut: diese befinden sich in der bereits mit einem Wachsdeckel verschlossenen Brutzelle. Im Erkrankungsverlauf löst sich die gesamte Körperstruktur der Larven auf und es bleibt nur eine zähe, braune, schleimige Substanz übrig, die später zu einem dunklen Schorf eintrocknen kann. Die Amerikanische Faulbrut stellt keinerlei Gefährdung für die erwachsene Biene, den Menschen oder andere Lebewesen dar. Die Bezeichnung „amerikanisch“ bezieht sich nicht auf ein Ursprungsgebiet, sondern auf den Ort der Entdeckung; die Krankheit tritt weltweit auf.

Hinweis auf eine Erkrankung des Bienenvolkes gibt eine sogenannte Streichholzprobe. Dabei wird das zündkopffreie Ende eines Streichholzes in eine verdächtig erscheinende und kurz vorher geöffnete Brutzelle bis auf den Zellengrund geschoben. Die Probe fällt positiv aus, wenn ein schleimiger Faden, ähnlich einem hochviskosen Klebstoff, herausgezogen werden kann und keine Körperstruktur (in Form einer schlaffen Larvenhaut) mehr zu erkennen ist. Ein sicherer Beleg für den Ausbruch der Krankheit ist jedoch nur durch die Untersuchung einer Probe im Labor zu erbringen.