07.07.2023 - Glasfaserausbau im Landkreis: Symbolischer Spatenstich im Cluster Süd in Ering

Der Breitbandausbau im Landkreis Rottal-Inn schreitet voran: Nach dem Teilmeilenstein 1, der sich um die Trassen-Feinplanung, die Genehmigung der Trassen und Standorte sowie die Akquise, Zustimmung und Beauftragung der Hausanschlüsse drehte, wurde nun Teilmeilenstein 2 vollzogen, nämlich ein symbolischer Spatenstich zum Start des Netzausbaus.
Da dieser im Cluster Süd startet, folgten neben Vertretern der Telekom, von Berger Netzbau, des Projektträgers Breitbandförderung Bund sowie MdL Martin Wagle auch die Bürgermeister der dem Cluster Süd angehörigen Gemeinden, nämlich Johann Wagmann (Ering), Willibald Galleitner (Stubenberg), Johann Springer (Kirchdorf am Inn), Wolfgang Schmid (Tann), Alois Alfranseder (Reut) und Christine Moser (Wittibreut) der Einladung von Breitbandkoordinatorin Monika Hiebl (Landratsamt Rottal-Inn) nach Ering am Inn.

Nach ein paar kurzen Begrüßungsworten des „Gastgebers“, dem Ersten Bürgermeister der Gemeinde Ering, Johann Wagmann, betonte Johann Springer, Erster Bürgermeister der Gemeinde Kirchdorf am Inn, die übrigens Lead-Gemeinde im Cluster Süd ist, die „Bedeutung von schnellem Internet gerade für den ländlichen Raum, um dessen Attraktivität zu erhalten und zu fördern.“ Diesen Worten schloss sich MdL Martin Wagle an. Auch er hob die Bedeutung des Glasfaserausbaus für die Region heraus, sei doch „Rottal-Inn einer der, wenn nicht sogar der streusiedlungsreichste Landkreis Deutschlands“. Wagle: „Das Thema Breitbandversorgung hat sich zu einem Basisinfrastrukturthema entwickelt, gleichbedeutend wie Straße, Schiene und Energieversorgung. Eine gute Breitbandversorgung ist heute ein entscheidender Standortvorteil und damit wichtig für die Zukunftsfähigkeit des Landkreises. Breitband sichert Arbeitsplätze, Wachstum, Innovation, Chancen der Digitalisierung und ist mittlerweile auch für die Bildung von großer Bedeutung.“ Katharina Föhl von PwC, dem Projektträger Breitbandförderung Bund betitelte den Breitbandausbau im Landkreis als eine „Erfolgsgeschichte interkommunaler Zusammenarbeit“. Diesen Worten schloss sich auch Telekom, Andreas Riebel, verantwortlich für den Netzausbau an und betonte den spürbaren Zusammenhalt zwischen den Kommunen im Rahmen des Projekts, das aufgrund seiner Größe auch für die Telekom „kein Alltagsprojekt“ sei. Alle Redner dankten den Fördermittelgebern von Bund und Land, ohne die die Umsetzung nicht möglich wäre.

In Zahlen bedeutet der Breitbandausbau im südlichen Landkreis rund 72 Kilometer Tiefbau, 25 Kilometer Oberirdische Erweiterung, also Glasfaser auf Telefonmasten und 488 Kilometer Einzug von Kabeln und Rohren. Im Cluster Süd können im Zuge des Breitbandausbaus 758 Adressen einen kostenlosen Glasfaser-Hausanschluss erhalten, sofern dieser beantragt wurde. Davon sind 278 Adressen „weiße Flecken“, die noch gar keine Anbindung haben. „Bis Mitte 2024 soll der Netzausbau im Cluster Süd abgeschlossen sein – Bürger, bei denen der Anschluss bereits hergestellt ist, können diesen auch bereits jetzt schon nutzen“, weiß Monika Hiebl, zuständig für die Koordinierung Ausbau digitale Infrastruktur am Landratsamt Rottal-Inn.
Rund 5,6 Millionen Euro finanziert der Bund, 4,5 Millionen Euro und damit circa 40 Prozent kofinanziert der Freistaat Bayern und rund eine Millionen Euro leisten die Kommunen selbst.

Im Anschluss an den symbolischen Spatenstich unterhielten sich alle beteiligten Parteien noch über das weitere Vorgehen. Derzeit läge man bei einer Hausanschlussquote von rund 36 Prozent, man wolle und müsse aber 90 Prozent erreichen. „Für den Bürger können wir den Anschluss kostenlos herstellen, die Gelegenheit sollte man nutzen“, so Hiebl. Die Möglichkeit, an Betreiber sowie Projektträger Fragen zu stellen, wurde vor allem seitens der Gemeindeoberhäupter gut und gerne genutzt. Sie beratschlagten sich, wie man erneut über den Netzausbau informieren kann, um noch mehr Bürger zu erreichen und ggf. Missverständnisse und Unklarheiten vor allem mit Blick auf die Kosten zu beseitigen. Im nächsten Schritt ist nun ein Informationsschreiben geplant, das über die Bürgermeister der jeweiligen Gemeinden versendet werden soll.

 

Allgemeine Informationen

Im Landkreis Rottal-Inn hat sich ein interkommunaler Zusammenschluss mit insgesamt 17 Kommunen gebildet, der die Breitbandprojekte gemeinsam durchführt – ein in dieser Größe in Bayern bislang einzigartiger Vorgang. Die Kommunen sind eingeteilt in das Cluster Süd (Ering, Stubenberg, Kirchdorf am Inn, Tann, Reut, Wittibreut), das Cluster Mitte (Eggenfelden, Hebertsfelden, Mitterskirchen, Postmünster, Wurmannsquick, Zeilarn) und das Cluster West (Falkenberg, Malgersdorf, Dietersburg, Massing, Schönau). Für den Breitbandausbau werden Tiefbau- bzw. Trassenarbeiten über eine Länge von 300 Kilometer benötigt. Für etwa 2.300 Adressen werden Glasfaseranschlüsse bis ins Haus gebaut mit einer Downloadrate von bis zu 1 Gbit/s. Der Glasfaserausbau wird mit Bundes- und Landesmitteln gefördert. Den Zuschlag erhielt nach Abschluss einer EU-weiten Ausschreibung die Deutsche Telekom. Die gesamte Maßnahme kostet rund 40 Millionen Euro, davon sind 90 Prozent Fördermittel für die Kommunen genehmigt. Der Abschluss des Netzausbaus ist bis Mitte 2025 geplant.

 

Mehr zum Thema Breitband im Landkreis unter www.rottal-inn.de/landkreis-region/kreisentwicklung/breitband.

 

 

 

Bild (v.l.): Sebastian Klein und Katharina Föhl vom Projektträger PwC, Monika Hiebl, Breitbandkoordinatorin des Landkreises, Michael Gerleigner, Berger Netzbau, Andreas Riebel, Telekom, Alois Alfranseder, Erster Bürgermeister der Gemeinde Reut, Willibald Galleitner, Erster Bürgermeister der Gemeinde Stubenberg, MdL Martin Wagle, Johann Springer, Erster Bürgermeister der Gemeinde Kirchdorf, Johann Wagmann, Erster Bürgermeister der Gemeinde Ering, Wolfgang Schmid, Erster Bürgermeister der Gemeinde Tann, Christine Moser, Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Wittibreut und Andreas Hausruckinger von der Telekom.