„Ein wichtiger Grundstein“ - Wirtschaftsminister Aiwanger eröffnet Digitales Gründerzentrum Rottal-Inn
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat am Mittwochnachmittag das Grenzüberschreitende Digitale Gründerzentrum (GreG) Rottal-Inn in Pfarrkirchen offiziell eröffnet.
„Gute Idee, weiterhin viel Erfolg.“ Über solch ein Lob aus dem Munde des Bayerischen Wirtschaftsministers darf sich doch ein Existenzgründer richtig freuen. Ein sichtlich gut gelaunter und vor allem sehr interessierter Hubert Aiwanger hat am Mittwoch das Grenzüberschreitende Digitale Gründerzentrum (GreG) in der Ringstraße offiziell eröffnet.
Obwohl der Zeitplan des stv. Ministerpräsidenten dicht gedrängt war, hat er sich bei seiner eineinhalbstündigen Stippvisite viel Zeit genommen, um nach dem offiziellen Teil bei einem Rundgang auch noch die Jungunternehmer kennenzulernen.
Am Vormittag noch hatten bei ihrem Kolloquium die Abiturienten Silvan Huber und Julian Graf Rede und Antwort stehen müssen. Ähnlich erging es ihnen ein paar Stunden später, als die Schüler des Unternehmergymnasiums Pfarrkirchen dem Minister ihre Idee vorstellten: Ein QR-Code auf Tabletten soll helfen, Pillen auch ohne Packung zu identifizieren. Der Minister wollte es schon genau wissen und hakte immer wieder nach, was dahinter steckt.
Minister gibt Startschuss für Online-Plattform
Die Bandbreite der Jungunternehmer, die im GreG entweder ein Büro gemietet haben, einen Coworking-Platz zeitweise nutzen oder einfach nur von dem Netzwerk profitieren wollen, ist mannigfaltig. Gleich eine zweite Premiere – nach der offiziellen Eröffnung – durften die Besucher im Büro von Ibrahim Lawal erleben. Minister Aiwanger startete per Mausklick den Online-Shop des ehemaligen Studenten am European Campus Rottal-Inn. Der Nigerianer hat eine Einkaufs-Plattform (www.Kulturcart.de) geschaffen, die die einzigartigen Geschmäcker, Sehenswürdigkeiten und Geschichten verschiedener Kulturen verbindet.
Von einem „wunderbaren Tag“ hatte der Staatsminister in seiner Festrede gesprochen. In Niederbayern gebe es derzeit fünf Gründerzentren. Dabei verfolge man die Strategie, dass es solche Einrichtungen nicht nur in Metropolen gebe. Man wolle auch in der Fläche, „gute Leute wohnortnah auffangen“, wie er sagte. Denn es soll nicht heißen, dass jemand, der ein Startup gründen will, nach München ziehen muss. Damit wolle man verhindern, dass Existenzgründer der Region verloren gehen.
Es gehe darum, den ansässigen Unternehmen mit Hilfe dieser „jungen, innovativen Köpfe“ eine Vitaminspritze zu verabreichen. „Wir wollen erfolgreiche Betriebe mit dem Digitalisierungsvirus infizieren.“ Zudem verfolge man die Strategie, den jungen Leuten erfahrene Partner an die Hand zu geben.
Ziel sei es, die Wirtschaft in Bayern zu digitalisieren. Dafür investiere der Freistaat 120 Millionen Euro in die Digitalen Gründerzentren. Rottal-Inn sei zwar agrarisch geprägt. Jedoch werde auch die Landwirtschaft immer mehr digitalisiert – so auch das Handwerk. Eigentlich gebe es keine Branche mehr ohne Digitalisierung, wie Aiwanger betonte. Sein Appell: „Wir müssen die Zukunft anpacken.“
Überhaupt brauche sich der ländliche Raum vor den Großstädten nicht verstecken, wie Aiwanger sagte. „Das Bauernland hat mehr Kraft in sich, wie manche meinen. Auf das sollte man aufbauen.“ Hier gelte Leistung noch etwas. Außerdem würden die Kommunen hier noch hinter ihren Firmen stehen. „Gerade diese gesunde Struktur müssen wir nutzen“, sagte der Minister. Daher sei es angemessen, so ein Gründerzentrum in Pfarrkirchen aus der Taufe zu heben. „Wir haben heute einen wichtigen Grundstein gelegt.“
Groß war die Freude auch bei Landrat Michael Fahmüller. Das GreG sei sehr wichtig, junge Menschen bei ihren Geschäftsideen zu unterstützen und zu fördern. Denn in Rottal-Inn gebe es viele Beispiele, wo aus einem Ein-Mann-Betrieb eine große Firma entstanden sei. „Davon lebt der Landkreis, von eben solch erfolgreichen Unternehmern.“
Digital denken können nur junge Leute
In einer kurzweiligen Gesprächsrunde, moderiert von Landratsamtspressesprecher Mathias Kempf, erhielten die Besucher einen Einblick in das GreG. So gebe es in der Region sehr viele junge Gründer, die aber bislang nicht vernetzt waren, wie GreG-Geschäftsführer Martin Siebenmorgen sagte. „Das ist nun unsere Aufgabe.“ Hauptsächlich seien im GreG junge Gründer anzutreffen, die digitale Geschäftsideen verwirklichen würden, erläuterte Netzwerkmanagerin Christine Schnellhammer. Hausherr Hannes Rambold (Vorstand Mobi Media AG) sagte, dass das GreG ein Treffpunkt zwischen Ausbildung und Betrieb sei. Dabei betonte er, „dass nur junge Leute digital denken können.“ Ohne seine jungen Auszubildenden sei er nicht in der Lage, ein „agiles Unternehmen“ zu führen. Die müsse man sich reinholen, und diesen Kontakt bekomme man über das GreG.
Quelle: Pressemitteilung der Passauer Neuen Presse vom 25.05.2023