Die Nachfrage ist eher verhalten und der große Andrang vorbei, diese Entwicklung zeigen die Zahlen im Impfzentrum Rottal-Inn (Rottgauhalle Gern) deutlich. Gerade deshalb ist es umso wichtiger, dass alle Angemeldeten ihren zweiten Impftermin auch einhalten, denn Verschiebungen sind aufgrund des gesunkenen Gesamtaufkommens immer schwieriger machbar.
Die mögliche und nur einmal erreichte Tagesspitze verteilt sich nun auf die ganze Woche: Vom Montag, 05. bis Sonntag, 11. Juli stehen 1.052 gebuchte bzw. durchgeführte Termine in den Listen, 596 Erstimpfungen (Moderna Covid-19 Vaccine und Comirnaty von BioNTech/Pfizer) und 456 Zweitimpfungen. Für den zweiten „Pieks wird neben Astrazenca bei Hybridimpfungen (Vektor- plus mRNA-Impfstoff) hauptsächlich Moderna Covid-19 Vaccine eingesetzt. Sollte dieser Impfstoff nicht mehr zur Verfügung stehen kann auch der Impfstoff von BioNTech/Pfizer zur Verwendung kommen. Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission vom 1. Juli, Astrazeneca-Erstgeimpfte würden mit der Hybrid-Zweitimpfung besser geschützt, habe auch das Impfzentrum sofort umgesetzt.
Kein Andrang mehr, Nachfrage verhalten: „Wir bieten mehr als genug Termine an – da findet eigentlich jeder, der sich nun einbucht, eine passende Zeit“, sagt Thomas Blüml, Leiter des Impfzentrums; genügend Impfstoffe seien schließlich vorrätig, was inzwischen allgemein bekannt sein dürfte.
Sogar die während der Woche und an den letzten Wochenenden angebotenen Termine wurden nicht alle abgerufen – am vergangen Wochenende ist es schon schwierig gewesen, die letzte eigentlich bereits verplante Dosis gegen Abend noch an die Frau bzw. den Mann zu bringen. Deshalb wird die Impftätigkeit auf die Wochentage konzentriert und am Wochenende nur bei absolutem Bedarf geöffnet.
„Unbegrenzt werden wir Termine nicht weiterhin anbieten können“, weiß Organisationsleiterin Eva Arbinger. Denn: „Ein Impfzentrum lässt sich ohne relevante Nachfrage nicht betreiben, weil dieser große Umfang einfach gebraucht wird“. Es lasse sich nicht jeder individuelle Wunsch bzw. jedes individuelle Bedürfnis berücksichtigen.
„In der derzeitigen Phase, in der nicht soviel Impfstoff abgerufen werden kann, wie verfügbar wäre“, gibt die stellv. Leiterin des Impfzentrums diese wichtigen Hinweise, verbunden mit den entsprechenden dringenden Bitten: - Der Impfort der Erstimpfung ist auch ist Impfort der Zweitimpfung, weil diese Stelle sonst auf bestelltem Impfstoff sitzen bleibt; und Impfstoffdosen verwerfen zu müssen, das gilt es auf alle Fälle zu vermeiden. - Die BayIMCO-Anmeldeplattform unter impfzentren.bayern/citizen ist nur für ungeimpfte Personen da; wer schon einen Termin beim Hausarzt vereinbart hat, muss diesen auch dort wahrnehmen.
„Wir rufen also alle Angemeldeten auf, ihre jeweiligen Impftermine einzuhalten und appellieren an die Ehrlichkeit, denn der Verwurf von Impfdosen wäre zum Beispiel auch nicht mehr durch nachträgliches Heranholen anderer Interessierter zu kompensieren“, erklärt Eva Arbinger. Besonders wichtig: Am 10. Juli werden die letzten eingeplanten Zweitimpfungen mit Astrazeneca durchgeführt – „nehmen Sie Ihre Termine heute am Samstag wahr, denn es gibt fast keine Nachholmöglichkeit mehr“, appelliert die Organisationleiterin an die Angemeldeten. Nur für Verhinderte oder Erkrankte, die sich noch melden, werde eine Terminverlegung versucht. „Die angesetzten Impfungen sind schließlich mit der Vergabe ganzer geöffneter Flascherl verbunden, da es bekanntlich keine Einzeldosen gibt“, betont Eva Arbinger.
Weiter weist Thomas Blüml als Leiter des Impfzentrums nochmals auf die Aktion mit Johnson & Johnson („Janssen COVID-19 Vaccine“) hin – um das Angebot der Einmalimpfung für Vollschutz zu nützen, sind zwei Schritte nötig: Registrierung unter impfzentren.bayern/citizen plus Anmeldung unter impfaktion@rottal-inn.de mit Angabe von vollständigem Namen, Geburtsdatum und telefonischer Erreichbarkeit. Das Team des Impfzentrums ruft dazu auf, diese Möglichkeit gerade im Hinblick auf die Ferienzeit zu nützen: „Der Schutz wird mit einem „Pieks“ aufgebaut, Erste Anmeldungen seien schon eingegangen und alle Interessenten könnten mit zeitnahen Terminen rechnen. Laut Blüml „ist dies die vorerst letzte Möglichkeit, sich bei uns mit Johnson & Johnson impfen zu lassen“.
Die Arbeit des Impfzentrums sehen Blüml und Arbinger zusammenfassend ganz sachlich mit Bezug zur Nachfrage aus der Bevölkerung: „Wir bieten Termine an, die dann aber auch genutzt werden müssen – ein Standby-Impfzentrum ist nur schwer zu betreiben, denn diese Einrichtung wurde im Katastrophenfall unter Pandemie-Bedingungen und damit für eine große Masse aufgebaut“. Stolz sind sie schon darauf, „dass auch im verminderten Impfbetrieb bis dato keine Impfdosis weggeworfen werden musste und alle Anlieferungen komplett an die Landkreisbevölkerung verabreicht wurden.“.