Neue Zusammenarbeit bei Präsenten des Landratsamtes
Kürzlich besuchte Landrat Michael Fahmüller die Werkstätten St. Rupert der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) in Eggenfelden. Anlass dazu gab eine vor kurzem getroffene Zusammenarbeit zwischen Landratsamt und den Werkstätten, denn: „Für bestimmte Gratulationen zu runden Geburtstagen oder Hochzeitsjubiläen verschenke ich Bilderrahmen mit Gratulationskarten. Und genau diese Rahmen werden nun hier in den Werkstätten gefertigt“, freut sich Landrat Michael Fahmüller. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der hauseigenen Kantine führte Alfred Miller, Leiter der Werkstätten, Landrat Michael Fahmüller und Eggenfeldens Bürgermeister Martin Biber durch die einzelnen Bereiche der Werkstätte. „Unsere Werkstätten ermöglichen berufliche Bildung und die Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung“, so Miller. „Wir verfügen über ein breites Angebot an Beschäftigungsmöglichkeiten von hochqualifizierten Tätigkeiten, über manuell ausgeführte Aufgaben bis hin zu Arbeits- und Beschäftigungsmaßnahmen in der Förderstätte.“ Als Dienstleiter für den industriellen und gewerblichen Bereich bieten die Werkstätten Arbeitsplätze in den Bereichen Montage und Verpackung, Holz und Kunststoff, Metall, Wäscherei, Küche und Hauswirtschaft, Lager und Büro. Dazu kommen Außenarbeitsplätze in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes und verschiedene Projekte zum Übergang in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis. Die Besichtigung startete in der Schreinerei, wo neben verschiedenen Bauelementen, Transportkisten oder Spezialpaletten nun auch die Bilderrahmen hergestellt werden. „Diese bestehen aus geöltem Buchenholz, die besonderen Eckverbindungen, die sich wie zwei Puzzlestücke ineinanderfügen, werden gefräst und geleimt und das Landkreiswappen mittels Laser eingraviert“, weiß Peter Eder, Technischer Leiter der Werkstätten. Außerdem werden die Rahmen von Mitarbeitern versandfertig verpackt und konfektioniert. Für Alfred Miller, Leiter der Werkstätten hat der Produktionsauftrag der Bilderrahmen auch symbolischen Charakter: „Es freut uns extrem, dass wir diese Rahmen für den Landkreis hier bei uns herstellen dürfen – eine weitere, starke Verbindung zum Landkreis, für die wir sehr dankbar sind.“ Und auch die Mitarbeiter selbst hätten sich sehr über den Auftrag aus dem Landratsamt gefreut. „Sie sind stolz, dass in jedem Rahmen ein Teil ihrer Arbeit steckt“, so Eder, der das Projekt betreut.
Mit rund 350 Mitarbeitern, darunter 270 Menschen mit Behinderung, sind die Werkstätten St. Rupert einer der größten Arbeitgeber in Eggenfelden. Sie erfüllen Erwerbsaufträge mit einem Jahresvolumen von rund 10 Millionen Euro für Kunden aus Industrie, Gesundheits- und Sozialwesen, so zum Beispiel auch für die Rottal-Inn Kliniken, die der größte Auftraggeber für die Wäscherei sind. Mit Letzteren besteht bereits seit Jahren eine Zusammenarbeit, denn die Werkstätten kümmern sich um die anfallende Wäsche der drei Klinikstandorte und reinigen diese. „Seit Corona haben wir uns auf das Gesundheitswesen spezialisiert und bieten verstärkt hygienische Waschleistungen an“, weiß Albert Schöfberger, Produktionsleitung Wäscherei, Küche und Hauswirtschaft. Auch Berufskleidung von Firmen, Wirtshäusern und Pensionen reinigen die Werkstätten, weshalb allein dort mittlerweile 35 Personen beschäftigt sind.
„Dass wir diese Zusammenarbeit nun ausweiten konnten, freut mich ungemein“, betont Landrat Michael Fahmüller. „Mir ist es stets ein Anliegen, mit regionalen Partnern zusammenzuarbeiten. Umso schöner, dass unsere Bilderrahmen nun hier in Eggenfelden von den Werkstätten hergestellt werden. Denn – und das war den ganzen Besuch über spürbar – die Menschen sind stolz und dankbar, hier ihrer Tätigkeit nachzugehen. Die Werkstätten sind für sie mehr als nur ein Arbeitsplatz, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen“, so der Landrat. „Es ist ihr Lebensmittelpunkt, der Struktur und Ordnung gibt und durch den soziale Kontakte geknüpft und auch gepflegt werden.“
Im Jahr 2024 haben die Werkstätten die Auszeichnung TOP-Unternehmen Niederbayern im Landkreis Rottal-Inn für ihr starkes Engagement für die Schaffung von besonderen Arbeitsplätzen für Menschen, die in der Arbeitswelt benachteiligt sind, erhalten. „Ich bin überzeugt, dass die Werkstätten einen wichtigen Beitrag zur Inklusion durch die Plätze, die sie für Menschen mit Behinderung vorhalten, leisten“, so Miller. „Herzlichen Dank zum einen für die schönen Bilderrahmen, zum anderen aber auch für den warmen Empfang in Ihrem Hause und die interessanten Einblicke in Ihren Arbeitsalltag“, so Fahmüller abschließend.
Bild: Freuen sich über die Zusammenarbeit bei den Holz-Bilderrahmen des Landratsamtes, die in den Eggenfeldener St. Rupert Werkstätten gefertigt werden: Landrat Michael Fahmüller (mittig), Alfred Miller, Leiter der Werkstätten (2.v.l.), Albert Schöfberger, Produktionsleiter Wäscherei, Küche, Hauswirtschaft (2.v.r.), Peter Eder, Technischer Leiter (r.) und Bianka Widl, Vorsitzende des Werkstattrats (l.). Im Hintergrund befindet sich eine Statue des Hl. Rupert. „Er ist für uns ein Vorbild: Chancen nutzen, gute Arbeit für Menschen schaffen, Wohlstand ermöglichen“, so Miller.