Landkreis Rottal-Inn produziert 2,47-mal mehr Strom aus erneuerbaren Energien als verbraucht wird
Im Rahmen des Projekts „Klimafolgeanpassung und erneuerbare Energieerzeugung“ erstellt das Regionalmanagement am Landratsamt Rottal-Inn eine Zusammenstellung von aktuell verfügbaren Strom- und Wärmedaten für alle Gemeinden im Landkreis Rottal-Inn. Dabei bilden die Daten vom Energieatlas Bayern zum Stand 31.12.2021 bei Strom und zum Stand 31.12.2017 beim Sektor Wärme die Grundlage. Der Energieatlas Bayern wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie unter www.energieatlas.bayern.de bereitgestellt und bietet Informationen zur Energiewende, zu Energiesparen, Energieeffizienz und erneuerbaren Energien. In dem Portal sind in interaktiven Karten die Anlagen zur Stromerzeugung aus Solarenergie, Wind, Wasser, Biomasse und Geothermie verzeichnet.
Daraus geht hervor, dass im Landkreis Rottal-Inn mehr als das Doppelte an Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wird als im gesamten Landkreisgebiet verbraucht wird, nämlich 2,47-mal so viel. Mit einer Produktion von 1.107.661 MWh bezieht der Landkreis Rottal-Inn 247 Prozent seines Stromverbrauchs aus Regenerativen Energien. Mit dieser Zahl lag der Landkreis 2021 auf Rang 2 der 71 Landkreise in Bayern.
Grundsätzlich bleibt bei der neuesten Veröffentlichung des Energieatlas Bayern festzuhalten, dass im Jahr 2021 der gesamte Stromverbrauch im Vergleich zum Vorjahr 2020 wieder angestiegen ist und die Stromerzeugung gleichzeitig ebenfalls weiter anstieg. Die Anlagenanzahl im Bereich Photovoltaik stieg um 876 Dachanlagen auf 17.192 und um acht PV-Freiflächenanlagen auf 58 im Landkreis. Das neu eingeführte Klimadatenmonitoring des Regionalmanagements im Landkreis Rottal-Inn belegt, dass die Jahresmitteltemperatur 2020 um 0,8 Grad höher lag als im Jahr 2021, was auf mehr Sonnenscheinstunden 2020 hinweist. Ebenfalls gab es im Jahr 2021 mehr Niederschlag.
Es lässt sich generell feststellen, dass lediglich in vier von 96 bayerischen Kommunen (bestehend aus 71 Landkreisen und 25 Städten) der Stromverbrauch im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr 2020 gesunken ist. In allen anderen Kommunen lässt sich eine deutliche Erhöhung des Strombedarfs feststellen, die nach dem Corona-Jahr 2020 und dem damit einhergehenden geringeren Energieverbrauch zu erwarten war. Nur zehn von den genannten 96 Kommunen waren in der Lage, den Anstieg des Strombedarfs durch eine Steigerung des Anteils an erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung zu kompensieren.
Besonders drastische Veränderungen in Bezug auf den Stromverbrauch gab es im Landkreis Dingolfing-Landau und in Ingolstadt. Hier ist der enorm gesunkene Stromverbrauch vermutlich auf Veränderungen in der Industrielandschaft zurückzuführen.
Innerhalb des Landkreises Rottal-Inn haben 26 von 31 Städten und Gemeinden einen Wert von über 100% erreicht, wenn man das Verhältnis von Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zum Gesamtstromverbrauch betrachtet.
„Das jährliche Energiemonitoring, ermöglicht es, die langfristige Entwicklung für den Landkreis Rottal-Inn und seine Kommunen, auch vor dem Hintergrund des Klimawandels, zu beobachten und zugänglich zu machen“, so Martin Hofbauer, zuständig für Energie und Klimaschutz am Landratsamt Rottal-Inn.
Die Übersicht über die Ergebnisse der Auswertung und des Klimadatenmonitorings finden Sie auf der Landkreishomepage unter https://www.rottal-inn.de/umwelt-natur/energie-klimaschutz/.