27.12.2022 - Rehakliniken in Not: Brandbrief an Bundeskanzler Scholz

Fahmüller, Straubinger und Wagle fordern Regierung zum Handeln auf

 

Corona, Inflation, Energiekrise, mangelnde adäquate Kostenübernahme durch die Kassen – die Liste der Problematiken, mit denen die Rehakliniken, auch in Bad Birnbach, in letzter Zeit zu kämpfen hatten, ist lang – vielleicht zu lang. Denn viele  Rehakliniken sind in eine finanzielle Schieflage geraten, es droht das Aus.

Um dieses Szenario noch zu verhindern, wenden sich Landrat Michael Fahmüller, Max Straubinger MdB und Martin Wagle MdL mit einem Brandbrief direkt an Bundeskanzler Olaf Schloz. Darin fordern sie die Bundesregierung auf, einerseits selbst die rechtlichen Grundlagen dafür zu schaffen, dass die Reha-Kliniken weiter wirtschaftlich arbeiten und so ihren wichtigen Beitrag zum Gesundheitswesen weiter leisten können, andererseits sicherzustellen, dass die Kranken- und Rentenkassen ihrerseits Rahmenbedingungen schaffen, die den Reha-Kliniken einen ökonomisch sinnvollen Betrieb ermöglichen.

Die drei Politiker hatten sich zuvor im Orthopädisches Rehabilitationszentrum Klinik Rosenhof in Bad Birnbach mit Geschäftsführer Horst Weber und Klinikleiter Alexander Schunicht getroffen, um die Situation zu erörtern. In dem Brandbrief legen die Unterzeichner dar, dass gerade im Landkreis Rottal-Inn die Reha-Kliniken ein bedeutender Arbeitgeber und vor allem im Kurort Bad Birnbach von immenser Bedeutung für den lokalen und regionalen Gesundheitsbereich sind. So beschäftigt beispielsweise die Klinik Rosenhof, die überregional einen hervorragenden Ruf für ihre Anschlussheilbehandlungen im orthopädischen Bereich genießt, allein beinahe 200 Menschen und erhält ca. 80% ihrer Patientinnen und Patienten aufgrund von Überweisungen aus den Krankenhäusern – was wiederum äußerst wichtig für die erfolgreiche Arbeit der Rottal-Inn-Kliniken, aber auch anderer Krankenhäuser in ganz Deutschland ist.

Weiter heißt es in dem Schreiben:

„Doch den Reha-Kliniken – man muss es so drastisch formulieren – droht der Untergang. Haben sich die Auslastungszahlen nach der herausfordernden Corona-Zeit gerade wieder regeneriert, so bringen wirtschaftliche Entwicklungen, aber auch fragwürdige systemische Vorgaben der Kranken- und Rentenkassen die Kliniken in starke finanzielle Schieflage. Inflation, verfünffachte Energiepreise, gestiegene Personal- und Sachkosten sind dabei nur ein Teil der Problematik. Hinzu kommen die Anforderungen der Kassen, die den Kliniken zwar einerseits hohe Qualitätsanforderungen – beispielsweise bei den Personalvorgaben – stellen, andererseits aber nicht willens sind, für eine adäquate Bezahlung von Anschlussheilbehandlungen aufzukommen, die es den Kliniken ermöglicht, die geforderten Qualitätsstandards auch wirtschaftlich erfolgreich zu finanzieren.“

 

 

 

Das Bild zeigt v.l.: Landrat Michael Fahmüller, Martin Wagle MdL, Geschäftsführer Horst Weber, Max Straubinger MdB und Klinikleiter Alexander Schunicht.