21.05.2021 - Trotz Impfstoffmangel Rekordwerte im Impfzentrum

Erstmals hat das Impfzentrums Rottal-Inn diese Woche einmal die 1.000er Marke verabreichter Dosen an einem Tag geknackt und ein weiteres Mal fast erreicht. „Wir bewältigen die Vollausauslastung, das haben wir nun gezeigt“, unterstreicht Leiter Thomas Blüml, doch das von seiner Stellvertreterin Eva Arbinger hinzugefügte „aber“ folgt zwangsläufig, „denn zur weiteren wirkungsvollen Bekämpfung der Corona-Pandemie dürfen solche 1.000er Impftage nicht die Ausnahme bleiben, sondern müssen endlich die Regel werden“.

Gleich weiter mit den Zahlen für diese Woche (Mo., 17. bis So., 23 Mai): Verabreicht wurden 5.278 Impfdosen, davon 4,143 Zweitimpfungen. Insgesamt stehen dann 42.952 Impfungen zu Buche, davon 12.793 Zweitimpfungen. Am Montag wurde zum ersten Mal die Schwelle von 1.000 Impfungen an einem Tag überschritten: 1.004 Dosen – und es ist zusätzlich ein mobiler Impfeinsatz durchgeführt worden. Am Dienstag waren es knapp 1.000 Impfungen. Letztlich liegt der rechnerische Durchschnitt diese Woche bei 754 Impfungen pro Tag.

„Wir haben bewiesen, dass wir die 1.000 Impfungen täglich und sogar noch etwas mehr können“, freut sich Leiter Thomas Blüml. Weil das nur durch „ sehr gutes Zusammenspiel im Impfzentrum so gut geht, sind er und seine Stellvertreterin Eva Arbinger stolz auf ihr ganzes Team, von der voll besetzten Verwaltung über die Mithelfenden aus Rotem Kreuz und Pflegeberufen bis zu den Ärztinnen und Ärzten – „denn jede bzw. jeder geht über seine eigene Belastungsgrenze“.

Die gut 75 Prozent Auslastung in dieser Woche sind der Sonderzuteilung „Janssen COVID-19 Vaccine“ (Johnson & Johnson) zu verdanken; diese 1.600 Dosen konnten zum Großteil bereits an über 60-Jährige verimpft werden. Die restlichen Dosen werden von den Telefonistinnen des Call-Centers für nächste Woche eingeplant. J&J-Terminierungen laufen nicht wie die anderen Impfstoffe über die Software sondern können derzeit nur telefonisch erledigt werden. „Wir versuchen, im Rahmen unserer Möglichkeiten allen über 60-Jährigen ein Johnson & Johnson-Angebot zu machen“, sagt Thomas Blüml. Allerdings weist das Landratsamt auch darauf hin, dass nicht alle, denen ein Impfangebot gemacht wurde, dieses auch wahrnahmen. „Offenbar gab es einige, die Vorbehalte gegen den Impfstoff von Johnson & Johnson hatten und ihr Terminangebot daher nicht annahmen“, so Pressesprecher Mathias Kempf.

Thomas Blüml und seine Stellvertreterin danken allen Impfwilligen „für ihre Flexibilität an diesen vollen Tagen, an denen es Warteschlagen gab, dass sie geduldig waren und die Corona-Regeln wie Abstände so gut eingehalten haben“ – und das es auch immer wieder mit kurzfristigem „Einsagen“ für den nächsten Tag geklappt hat. „Wir möchten keinen Impfstoffe im Kühlschrank lagern, sondern wollen, dass die Dosen unter die Bevölkerung kommen und verimpfen so schnell es geht alles was da ist“, versichert Thomas Blüml. Das Johnson & Johnson- Sonderkontingent habe beim Fortschritt in der Priorisierungsgruppe 3 massiv weitergeholfen.

„Das Impfzentrum muss auch bei den Priorisierungsregelungen bleiben, die ja gerade dem Schutz von Risikogruppen dienen“, erklärt Eva Arbinger. Deshalb wichtig: beim Impftermin bitte alle Nachweise dabeihaben, denn alles was angegeben wurde, muss auch belegt werden – ob relevante Vorerkrankungen oder Tätigkeiten wie bei der Feuerwehr oder als Trainer/-in im Sportverein.

Angesichts des Johnson & Johnson-Telefonmarathons wurde die Betriebszeit des Call Centers in Abstimmung mit dem Landratsamt erweitert auf Mo. bis Fr. von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr. Weil die Telefonistinnen wegen vieler Nachfragen immer wieder kaum zum Raustelefonieren kommen und das „Umswitchen“ von Impfdosen schon zum geflügelten Wort wird, gibt die Leitung des Impfzentrum diese ganz wichtigen Hinweise: Bei erfolgter Registrierung im Internet unter impfzentren.bayern/citizen/ von Nachfragen zu Terminen absehen und stattdessen selbst in diesem Internetportal nachsehen, ob Terminangebote zur Verfügung stehen. Nach einer Terminvereinbarung beim einem Hausarzt oder Betriebsarzt eine bereits vorgenommene Registrierung im Internet wieder löschen und auch schon zugewiesenen(e) Termin(e) auf diesem Weg absagen; bei telefonisch gemachter Registrierung diese auf gleichem Weg absagen, wenn ein anderes Impfangebot angenommen wurde.

Nun schließt sich der Kreis vom Rekordtag „über 1.000“ beim angesprochenen „aber“. „Wir führen derzeit fast nur Zweitimpfungen durch, denn wir können nicht mehr machen weil Impfstoff immer noch Mangelware ist“, erklärt Eva Arbinger; und für unter 60-Jährige seien ja nur die mRNA-Impfstoffe freigegeben. Nach wie vor gebe es nur kurzfristige Schritte statt einer langfristigen Perspektive. Deshalb: „Wir packen die 1.000 Impfungen pro Tag ist ja gut und schön – aber eben nur, wenn auch Impfstoff da ist“. Für Eva Arbinger muss die Priorität bei allen zuständigen Stellen im Kampf gegen SARS-Cov-2 endlich „Impfstoff her!“ heißen – „damit vor allem die noch nicht geimpften Berechtigten der Priorität 3, die teilweise schon seit Beginn der Anmeldemöglichkeiten im Dezember-Januar warten, ihre schützenden Impfdosen bekommen“.

 

 

Bild: Das Impfzentrum Rottal-Inn arbeitet effektiv: Stellv. Leiterin Eva Arbinger muss und kann bei der Organisation auf die Flexibilität der Beschäftigten setzen – und sie ist stolz auf das überdurchschnittliche Engagement aller Mitarbeitenden.