Landrat Fahmüller: „Ein Zeichen für den Tierschutz und verantwortungsvolle Landwirtschaft setzen“
Der Landkreis Rottal-Inn hatte, wie einige andere Landkreise, Tiertransporte in Drittländer außerhalb der Europäischen Union gestoppt, indem er eine dafür notwendige Genehmigung nicht mehr ausgestellt hat. Nun hat das Landratsamt am Mittwoch eine per Eilverfahren getroffene Entscheidung des Verwaltungsgerichts Regensburg erreicht, wonach die Veterinärämter grundsätzlich verpflichtet sind, Vorzeugnisse für den Export von Nutzvieh ins Ausland zu erstellen. Eine Entscheidung, die man im Landratsamt bedauert.
Landrat Michael Fahmüller sagt: „Uns war von Anfang an bewusst, dass unsere Weigerung, diese Vorzeugnisse zu erstellen, rechtlich problematisch sein könnte. Dennoch haben wir uns dazu entschieden, denn wir wollten gemeinsam mit den Kollegen aus anderen bayerischen Landkreisen hier ein Zeichen setzen. Es ist auch ein Stück weit widersinnig, dass das Umweltministerium eine schwarze Liste mit Staaten erstellt, bei denen erhebliche Zweifel an der Einhaltung von Tierschutzstandards bestehen, und unsere Veterinäre dann gerichtlich dazu gezwungen werden, Tiertransporte in diese Länder dennoch zu genehmigen.“
Eva Kremsreiter, zuständige Abteilungsleiterin beim Landratsamt Rottal-Inn, erläutert die Konsequenzen, die sich aus der Entscheidung des Gerichts ergeben: „Der zuständige Amtstierarzt muss im konkreten Fall ein Vorzeugnis für sieben trächtige Rinder ausstellen, die zuerst nach Norddeutschland und von dort auf einen über 5000 Kilometer langen Transport nach Usbekistan geschickt werden.“
Im Landkreis Rottal-Inn setzt man nun auf das Verantwortungsbewusstsein der Landwirte. Landrat Fahmüller: „Gerade für unsere Landwirte sind die Tiere ja nicht nur als ‚Kapital‘ ein Teil ihrer Lebensgrundlage, sondern für viele auch ein echter Teil ihres Lebens. Daher hoffe ich darauf, dass viele gerade jetzt, trotz dieser Gerichtsentscheidung, freiwillig Verantwortungsbewusstsein zeigen, auf entsprechende Transporte verzichten und so mit uns gemeinsam ein Zeichen für Tierschutz und verantwortungsvolle Landwirtschaft setzen.“