23.04.2021 - Verantwortungsvoller Naturgenuss für alle

Das Frühlingswetter zieht derzeit viele Menschen hinaus in die Natur. Dabei sind das Europareservat Unterer Inn und insbesondere die Lebensräume rund um das Innkraftwerk Ering-Frauenstein, die von der VERBUND AG neu geschaffen wurden, ein beliebtes Ausflugsziel. Doch für brütende Vögel und andere Tierarten ist jetzt eine besonders sensible Zeit angebrochen – die Aufzucht der Jungen erfordert viel Energie und eine möglichst störungsarme Umgebung. Das Landratsamt Rottal-Inn bittet die Erholungssuchenden deshalb, Rücksicht auf die Bedürfnisse der heimischen Tiere und Pflanzen zu nehmen und folgende Hinweise zu beachten:

Am Umgehungsgewässer des Kraftwerks wurden im vergangenen Jahr schon einige seltene Vogelarten bei der Brut beobachtet, etwa Flussregenpfeifer. Sie benötigen Kiesbänke in Fließgewässer-Nähe, denn hier gehen sie zwischen Steinen auf die Jagd nach Insekten und brüten ihre Eier aus. Diese sind auf dem Kies perfekt getarnt und können leicht übersehen und zertrampelt werden. Bei Störungen durch Besucher oder freilaufende Hunde verlassen die Vögel schnell ihr Gelege. Passiert das zu oft, wird eine erfolgreiche Brut unmöglich. Bitte bleiben Sie daher auf den bestehenden Wegen und führen Sie Ihren Hund unbedingt an der Leine, damit Wildtiere so wenig wie möglich gestört und Pflanzen nicht geschädigt werden.

Auch die Kiesbänke im Umgehungsgewässer selbst sind wertvolle Lebensräume – für seltene Fischarten wie Huchen, Nase und Barbe. Sie legen im frisch umgelagerten und lockeren Kies ihre Eier ab. Geeignete Kiesbänke sind für die meisten typischen Flussfischarten überlebenswichtig, am gesamten Unteren Inn aber Mangelware. Verzichten Sie daher auf das Baden, das Baden von Hunden sowie das Bootfahren, um den Wasserlebewesen eine ungestörte Entwicklung zu ermöglichen.

Nehmen Sie bitte auch Abfälle wieder mit nach Hause, damit sie keine Gefahr für kleine Lebewesen darstellen und der Erholungswert einer intakten Natur erhalten bleibt. Sehen Sie bitte außerdem von nächtlichen Aufenthalten und Lagerfeuern im gesamten Gebiet ab, damit die Wildtiere nachts eine Verschnaufpause haben.

Auch das Team vom Naturium am Inn ruft alle Erholungssuchenden am Unteren Inn zur Rücksichtnahme auf: „Bitte helfen Sie mit, die heimische Natur und die dort lebenden Tierarten zu schützen, damit auch in Zukunft solch einzigartige Naturerlebnisse für alle möglich sind!“

Die genannten Verhaltenshinweise sind unter anderem auch auf den Info-Würfeln des Besucherzentrums und eigens dafür aufgestellten Hinweisschildern nachzulesen. Das Naturium selbst hat zwar momentan Corona-bedingt geschlossen, Fragen werden aber gerne telefonisch oder per E-Mail beantwortet. Weiterführende Informationen finden Sie außerdem unter www.naturium-am-inn.eu.

 

 

 

 

Biild: Erste provisorisch aufgestellte Schilder am Unteren Inn weisen darauf hin, was es bei Ausflügen am Unteren Inn zu beachten gilt, um sich gegenüber Tier und Natur rücksichtsvoll zu verhalten. Neugestaltete, mobile Hinweistafeln sind bereits in Planung und sollen demnächst vor Ort installiert werden.