Landrat Michael Fahmüller bekräftigt Kooperation mit Landshuter Frauenhäusern des Caritasverbandes und der Arbeiterwohlfahrt.
Wenn eine Frau im Falle häuslicher Gewalt Hilfe, Beratung und vorübergehend eine geschützte Unterkunft braucht, findet sie diese in einem Frauenhaus. Die genauen Standorte solcher Einrichtungen sind der Öffentlichkeit unbekannt, um die Bewohnerinnen – die häufig auch mit ihren Kindern dort Zuflucht finden – vor dem Zugriff eines gewalttätigen Ehemanns oder Verwandten zu schützen.
Vor diesem Hintergrund macht es durchaus Sinn, dass die erste Anlaufstelle für Frauen aus dem Landkreis Rottal-Inn die beiden Frauenhäuser in Landshut sind. Bei einem Gespräch mit Angelika Hirsch und Gabriele Unverdorben von den Landshuter Frauenhäusern bekräftigte Landrat Michael Fahmüller diesen Gedanken: „In einer Kleinstadt wie Pfarrkirchen oder Eggenfelden wäre für Betroffene aus dem Landkreis nicht die notwendige Anonymität und Sicherheit gegeben, um sie vor schädlichen Einflüssen fernzuhalten. Daher stehe ich voll hinter dem Konzept, dass für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind aus Rottal-Inn, Plätze in Landshut zur Verfügung stehen. Denn die Stadt ist nahe genug, um die Betroffenen nicht völlig aus ihrem Lebensmittelpunkt zu reißen, weit genug, um den notwendigen Schutz zu gewährleisten und groß genug, um die notwendige Anonymität sicherzustellen.“
Die Landshuter Frauenhäuser stellen Plätze für Frauen aus den Landkreisen Landshut, Dingolfing-Landau und Rottal-Inn sowie der Stadt Landshut zur Verfügung. Der Landkreis Rottal-Inn finanziert hierbei drei Plätze, die in der Vergangenheit nicht immer von Frauen aus dem Landkreis in Anspruch genommen wurden. Fahmüller stellt aber auch klar: „Natürlich muss unter diesen Voraussetzungen auch gewährleistet sein, dass Frauen aus dem Landkreis bei Bedarf so schnell als möglich einen entsprechenden Platz bekommen.“ Auch das geplante Vorhaben, die Plätze in Landshut aufzustocken, trifft unter den genannten Voraussetzungen auf die Zustimmung des Landrats.
Frauen aus dem Landkreis Rottal-Inn können, wenn sie sich nicht an die Polizei wenden wollen, auch direkt das Landshuter Frauenhaus kontaktieren, Frau Angelika Hirsch von der Arbeiterwohlfahrt, Tel.: 0871 / 921044 oder Gabriele Unverdorben von der Caritas, Tel.: 0871 / 274900. Hilfe und eine Vermittlung bietet außerdem der Weiße Ring Rottal-Inn an, unter Tel: 0151/55164647.
BU: Diskutierten das Konzept des gemeinsam von drei Landkreisen und der Stadt Landshut betriebenen Frauenhauses in Landshut: (v.l.) Landrat Michael Fahmüller, Gleichstellungsbeauftragte Sigrid Berndt-Pötzinger, Gabriele Unverdorben und Angelika Hirsch vom Landshuter Frauenhaus, Abteilungsleiterin Katharina Hartl.