Streetwork Rottal-Inn lobt im Rahmen der Initiative WIR gegen Gewalt jährlichen Zivilcouragepreis aus
Zivilcourage kann in den unterschiedlichsten Lebensbereichen unserer Gesellschaft, wie z. B. in der Familie, in der Schule oder in der Freizeit erforderlich werden. Obgleich es bereits viele Initiativen gibt, die regelmäßig zu Zivilcourage aufrufen, gestaltet es sich in der Praxis natürlich nicht immer so einfach. Daher soll das Thema Zivilcourage im Landkreis nochmals verstärkt in den Fokus gerückt werden. „Um das Thema in der Öffentlichkeit präsenter zu machen und konkrete positive Anreize für ein zukünftiges couragiertes Handeln zu setzen, möchte das Streetwork Rottal-Inn künftig einen Zivilcouragepreis verleihen“, erläutert Jakob Kandlbinder vom Streetwork Pfarrkirchen, der das Projekt leitet.
Der Preis soll jährlich in einer Gemeinde im Landkreis, beginnend in Pfarrkirchen, verliehen werden. Eine Jury aus Streetwork-Vertretern, Politik und Unternehmen entscheidet aus eingereichten Vorschlägen, wer die Auszeichnung für sein couragiertes Handeln erhält. Die Preisgelder stammen dabei von hiesigen Einrichtungen. „Aktuell haben sich bereits die Sparkasse Rottal-Inn, Weko und die Oswald-Stiftung bereit erklärt, ein Preisgeld zu stiften“, weiß Kandlbinder. Und auch der Landkreis Rottal-Inn beteiligt sich gerne an dem Projekt, wie Landrat Michael Fahmüller, der Schirmherr des Projekts ist, erläutert: „Zivilcourage ist ein wichtiges Thema, das durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient. Denn auch wenn man natürlich hofft, nie in eine solche Situation zu geraten, kann es doch sein, dass man selbst einmal auf couragiertes Handeln aus der Bevölkerung angewiesen ist. Daher unterstützt auch der Landkreis Rottal-Inn gerne diese Initiative und lobt ein Preisgeld aus.“
Eine Bewerbung ist ab sofort telefonisch bzw. per E-Mail an die Streetworkerinnen und Streetworker des Streetwork Rottal-Inn möglich. Alternativ kann man sich über das Bewerbungsformular melden. Dieses sowie weitere Informationen finden Interessierte unter www.streetwork-rottal-inn.de. „Wenn ihr Zivilcourage gezeigt habt oder jemanden wisst, der im Alltag couragiert gehandelt hat, dann bewerbt euch gerne oder schlagt andere Personen für den Zivilcouragepreis vor“, so Kandlbinder, der ergänzt: „Wir hoffen, im Rahmen des Preises diesem vorbildlichen Handeln die Bühne bieten zu können, die es verdient hat.“ Das Teilnahmealter beträgt 14 bis 21 Jahre. Teilnahmeschluss ist der 19. Mai 2024.
Der Workshop „WIR gegen Gewalt“ schult bereits seit über zehn Jahren Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Landkreis unter anderem zum Thema Zivilcourage. Bei der konkreten Entscheidung, ob Zivilcourage gezeigt wird, spielen viele unterschiedliche Faktoren eine Rolle, z. B. wird immer auch eine Abwägung getroffen, ob die positiven oder negative Folgen des eigenen Handelns überwiegen. Auch genau hier soll mit dem Zivilcourgepreis ein zusätzlicher positiver Anreiz für couragiertes Handeln geschaffen werden.
Bild: Hoffen, dass mithilfe des Zivilcouragepreises das Thema mehr Aufmerksamkeit und auch Nachahmer findet (v.l.n.r.): Jakob Kandlbinder (Streetwork Pfarrkirchen, Projektleiter Zivilcouragepreis), Landrat und Schirmherr des Projekts Michael Fahmüller, Manfred Weindl (Leitung Amt für Jugend und Familie), Kevin Wiesener (Praktikant Streetwork), Sarah Wasner (Streetwork Eggenfelden), Gerlinde Fechtner (Dienstellenleiterin Soziale Dienste Jakob Reeb Eggenfelden der KJF Regensburg), Tanja Treitinger (Kaufmännische Leitung Caritas-Rottal-Inn) und Karina Weiß (Streetwork Simbach).