50 Jahre Kunst im Landkreis

Jubiläumsausstellung aus 2022 in digitaler Form


Schon immer war im Land an Rott und Inn auch Kunst zuhause. Bedeutende Baumeister, Bildhauer und Maler waren hier tätig oder brachen von hier in die Welt auf. Das gilt auch für die Zeit seit der Gründung des Landkreises Rottal-Inn im Jahr 1972. Erstmals wurde 2022, anlässlich des Jubiläums 50 Jahre Landkreis Rottal-Inn, ein Überblick zur reichhaltigen hiesigen Kunstszene der letzten 50 Jahre gezeigt: In drei Ausstellungen in den Städten Eggenfelden, Pfarrkirchen und Simbach am Inn begegnet man bekannten, zu Unrecht vergessenen und vielfach überraschenden Kunstwelten.

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"Die 70er"

Die Ausstellung fand vom 4. - 30. Juni 2022 im Gotischen Kasten - Eggenfelden/ Gern statt

Als der Landkreis Rottal-Inn 1972 gegründet wurde, lebten auf seinem Gebiet zahlreiche bedeutende Künstler. Dazu gehörten einheimische „Altmeister“ wie Hans Wimmer, Josef Karl Nerud oder Anton Leidl. Auch der Münchner Hans Reiffenstuel war schon seit vielen Jahrzehnten in der Nähe von Pfarrkirchen zuhause. Seit den späten 1960er-Jahren kamen jüngere Künstler hinzu, meist aus München, wo sie an der Akademie der bildenden Künste studiert hatten. In den Streulagen des Rott- und Inntales fanden sie anders als in der Landeshauptstadt günstige Atelier- und Wohnräume. Einige überregional bekannte Künstler waren hier von Anfang an heimisch: Der Bildhauer Willi Baumeister entwarf zahlreiche Kirchenausstattungen und Werke im öffentlichen Raum. Der Maler Fritz Hörauf gehört zu den wichtigen Schülern von Mac Zimmermann und seines „Phantastischen Realismus“. Nicht zuletzt ist der Bildhauer Joseph Michael Neustifter weit überregional bekannt und mit zahlreichen Werken im Landkreis sichtbar.

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Die "80er und 90er"

Die Ausstellung fand vom 8. September - 8. November 2022 im Heimatmuseum in Simbach am Inn statt

Im Zentrum der Ausstellung im Heimatmuseum Simbach am Inn stehen fünf plastische Arbeiten, eine Goldarbeit von Rita Grosse-Ruyken, eine Kettenskulptur von Peter Weidl und eine Ringskulptur von Stefan Kern, nicht zuletzt zwei figürliche Arbeiten des Eggenfeldener Joseph Michael Neustifter und des Schöpfers des Simbacher „Aenus“, Dominik Dengl aus Malching. Der intime Rahmen des Simbacher Ausstellungsraumes erlaubt es, die dreiminsionalen Objekte mit leichten Papierarbeiten einzufassen, etwa Photographien, Gouachen, Collagen, Radierungen, Zeichnungen und Malereien von bekannten Künstlern wie Rudolf Huber-Wilkoff oder Jürgen Reipka. Manche Wieder- und sogar Neuentdeckung sind dabei: der Zeichner Helmut Fuchs, die inzwischen in Unterfranken heimische Natascha Mann, der in der Nähe von Wurmannsquick geborene Alois Öllinger und der früh verstorbene Andreas Schellemann.

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"Zeitgenössisches"

Die Ausstellung fand vom 17. September - 16. Oktober 2022 im Hans-Reiffenstuel-Haus in Pfarrkirchen statt

Auch in der heutigen Zeit leben zahlreiche zum Teil national und international anerkannte Künstler in den oft abgeschiedenen Streulagen an Rott und Inn. Zugleich haben sich zahlreiche, teils hochrangige Ausstellungsorte etabliert, wie der Gotische Kasten in Gern bei Eggenfelden, das Reiffenstuelhaus in Pfarrkirchen oder das Heimatmuseum Simbach am Inn mit der Nerud-Galerie. Die Ausstellung in Pfarrkirchen gibt einen breiten Querschnitt auf das aktuelle Kunstschaffen in der Region. Die Vielfalt der Gattungen ist vertreten von der klassischen Bildhauerei, Zeichnung, Druckkunst und Malerei über Fotografie, Collagen, Filzarbeiten bis hin zur Objektkunst. Die Grenzen zwischen traditioneller Gestaltung und der Suche nach Innovation verschwimmen ineinander. Häufig wechseln die Künstler selbst unbekümmert die Techniken oder bewusst zwischen Abstraktion, Figürlichkeit und Zeichenhaftem.

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