Der Fachbereich unterstützt die Bemühungen um die Volksmusik, das Volkslied, den Volkstanz, die Volkstracht, die Bräuche und die Mundart. Ziel ist es, das überlieferte bodenständige Kulturgut in der ganzen Vielfältigkeit lebendig zu erhalten.
Die Volksmusik- und Brauchtumspflege ist Beratungsstelle für:
In den Jahren 2020 und 2021 widmete sich die Volksmusik- und Brauchtumspflege des Landkreises Rottal-Inn unter der Leitung von Elisabeth Krenn dem Projekt „TonSpuren“. Ziel dieser intensiven Aufbereitung von über 40 Jahren Archivmaterial war es, umfassende Einblicke in unsere lange zurückreichende Volksmusiktradition zu gewähren und dieses Kulturgut für jedermann zugänglich zu machen.
...gibt es im Volksmusik und Brauchtumsarchiv zu lauschen.
A guata Kirta
dauert Sunda, Moda und Irta (Dienstag)
und ko si a no schicka:
a bis zum Micka (Mittwoch).
Der Schwerpunkt, um welchen das ganze niederbayerische Brauchtumsjahr ging, war früher das Fest der Kirchweihe. Nicht immer fand das Zachäusfest, wie man den Kirta auch nannte, am dritten Sonntag im Oktober statt. Jedes Dorf, wo ein Kirchlein stand, hatte an einem bestimmten Tag seine Kirchweihfeier. Ein Jahrmarkt, ein feierliches Mahl, Tanz und Volksbelustigungen waren damit verbunden. So nahm der Kirta gleich mehrere Tage in Anspruch. Die landwirtschaftlichen Arbeiten waren dadurch oftmals sehr beeinträchtigt. Aus diesem Grund hat man im Jahre 1868 die örtliche Kirchweihfeier abgeschafft und als gemeinsamen Zeitpunkt den 3. Sonntag im Oktober bestimmt.
Der Sonntag war mit reichlich Mahlzeiten ausgefüllt. Kirtanudeln wurden in Schmalz gebacken und gab es in Mengen. Als Vorspeise wurden Leberknödel in heißem Fett herausgebacken und aufgetischt. Die knusprig gebratene Kirtagans oder eine Kirtaente durften natürlich nicht fehlen und zur Nachspeise gab es Öpfiradl, Zwetschenbavesn, Ochsengurgeln und Semmischnittl. Am Kirchweihmontag wurde vor allem getanzt und tüchtig gezecht. Daheim oder beim Wirt spielte eine zünftige Rottaler Blechmusi zum Tanz auf. Auf der Tenne[1] oder in der Hofeinfahrt der Bauernhöfe war die Kirtahutsch´n am Gebälk der Scheune angebracht. An Seilen oder Ketten hing eine lange Leiter herunter und darüber wurde ein Brett gelegt. Die Dorfjugend hutschte zu den Klängen der Musik bis zum Abendgebetläuten. Die Dienstboten erhielten ein Kirchweihpackerl voll mit Gebackenem und einen Kirchweihgulden vom Bauern. Am Dienstag und Mittwoch klang dann das Kirtafest allmählich aus.
Quelle: Kitzinger, Ludwig. „Brauchtum, Sitte und Sprachgut im Kollbachtal“. Arnstorf 1965, S. 32-33. Volksmusikarchiv Rottal-Inn.
Der Landkreis besitzt zwei Steirische Harmonikas, zwei Harfen, eine Zither und ein Hackbrett. Diese können kostenfrei für mindestens drei und maximal für zwölf Monate ausgeliehen werden. Ein regelmäßiger Unterricht bei einer qualifizierten Lehrkraft ist Voraussetzung.
Das Volksmusikarchiv des Landkreises Rottal-Inn, wurde ab 1974 vom damaligen Volksmusik- und Brauchtumspfleger Heinz Gratz aufgebaut, der 2001 verstorben ist. Das Archiv umfasst, neben einer volkskundlichen Bibliothek mit Büchern und Fachzeitschriften, Zeitungsausschnitten, Bild- und Tonaufnahmen auch alle Arten von handgeschriebenen und gedruckten Liedern und Noten meist aus Nachlässen.
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